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Das Leben genießen – wie geht das?

Das Leben genießen in der Hängematte„Das Leben genießen“ ist ein Wunsch, oder noch besser eine Sehnsucht, die für viele Menschen im Mittelpunkt steht. Viele fragen sich, wozu lebt man eigentlich, und welchen Sinn sollte das Leben haben? „Ich will das Leben genießen“ ist für viele die Antwort darauf.
Aber natürlich sehen das nicht alle Menschen so – Gott sei Dank! Zumal dieser Wunsch möglicherweise auch mit einer gehörigen Portion Egoismus zu tun hat. Allzu oft führt dieser Wunsch, das Leben zu genießen, zu einer sehr Ich-bezogenen Einstellung.
Aber so sehe ich das nicht, oder anders formuliert: ich denke, die Aussage: „ich möchte das Leben genießen“ muss nicht im Widerspruch zu Rücksichtnahme, Nächstenliebe oder sozialem Denken stehen. „Das Leben genießen“ beginnt zwar meiner Meinung nach bei jedem selbst, aber oft sind es die Freunde oder die Mitmenschen, die ein genussvolles Leben erst ermöglichen.
Wenn ich an mich selbst denke, fallen mir ein paar Ansätze ein, wie denn das funktioniert – das Leben genießen.

Zeit nehmen um das Leben genießen zu können

Schon der brasilianische Schriftsteller Paolo Coelho beschreibt in seinem Roman „Der Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela“ die Übung (Exerzitium) der Langsamkeit wie folgt:

„Gehe zwanzig Minuten lang halb so schnell wie gewöhnlich. Achte auf alle Details, auf die Leute und die Landschaft um dich herum…..“

Sinn der Übung soll es sein, der Seele Zeit zu geben, den Körper einzuholen.
Das klingt jetzt sehr esoterisch (worin wahrscheinlich auch einer der Gründe für Coelhos Erfolg liegt) ist aber sehr real nachvollziehbar.
Sehr oft gönnen wir unseren Sinnen gar nicht die Zeit, Erlebtes auch zu „besinnen“ und bewusst zu machen – sich für „das Leben genießen“ Zeit nehmen.
Im Zuge eines von mir besuchtes Seminars erzählte uns der Trainer eine ähnliche Übung. Es ging darum, dass Seminarteilnehmer in einer Runde beisammen saßen und etwa 30 Minuten lang eine Schüssel mit Erdbeeren betrachten sollten. Ziel der Übung war es, alle Details wie Farben, Formen, die kleinen Härchen der Erdbeeren, die Blätter, usw. genau festzuhalten und zu beschreiben.
Anschließend durften die Seminarteilnehmer die Erdbeeren essen und siehe da:
Die Erdbeeren haben den Teilnehmern so gut geschmeckt wie nie zuvor. Einfach deshalb, weil man den Erdbeeren so viel Zeit gewidmet hat.
Ich denke, so ähnlich ist „das Leben genießen“ auch. Zeit geben, sich einlassen auf das Besondere, alle Sinne aktivieren und einsetzen. Egal ob es sich um gutes Essen, Trinken oder Treffen mit Freunden handelt. 100-prozentig dabei sein ist für mich eine Voraussetzung, um das Leben genießen zu können.

Qualität, Qualität und nochmals Qualität

„Das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken“ lautet ein gängiger Spruch und sogar ein Roman von Bernd Stelter. Und ja, diese Aussage hat etwas Wahres, wobei es nicht primär (nur) um Wein geht.
Es geht darum, die Qualität von Produkten, Tätigkeiten, Erlebnissen, Dingen des Alltags in den Mittelpunkt zu stellen.
Qualität hat ihren Preis, aber Qualität bedeutet nicht zwangsläufig auch teuer oder hochpreisig.
Wie viele von uns haben schon scheinbar billige Pauschalreisen erlebt und sich nach 14 Tagen gefreut, dass „es vorbei“ ist (für viele Menschen war es aber auch in Ordnung). Oder sind schnell einmal ins Fast Food Restaurant gegangen und hatten nachher das Gefühl irgendwie zwar voll aber nicht zufrieden zu sein.
Damit wir uns nicht missverstehen, auch ich liebe Burger und Co, wenn es einmal flott gehen soll.
Oder den zu Beginn angesprochenen Wein. Ich muss kein ausgesprochen professioneller Weinkenner sein, um Geschmacksunterschiede zwischen einem € 2,90 Wein und einem € 9,90 Wein zu „erschmecken“. Und wenn ich damit nicht gerade eine Party mit 300 Personen versorgen muss, bringt mich der Preisunterschied finanziell auch nicht um.
Was ich damit sagen möchte: um das Leben genießen zu können ist für mich Qualität wichtig. Ich möchte mir den Lebensgenuss nicht mit wertlosen, schlechten, scheinbar billigen Produkten oder Dienstleistungen verhindern lassen.
Das Leben genießen bedeutet für mich Qualität genießen!

Das Genießen teilen

Das Leben genießen am BergGeht das nur mir so? Wenn ich versuche das Leben zu genießen, hab ich mehr von diesem Genuss, wenn ich es mit Freunden oder der Familie genießen kann. Der gemeinsame Genuss steigert meiner Meinung nach das Genießen. Man spricht darüber, erlebt „es“ gemeinsam, kann sich später gemeinsam daran erinnern, usw

Ähnlich ist es ja mit der Freude. Auch Freude wird für mich noch größer, wenn ich Gelegenheit habe, sie zu teilen. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum Menschen in den sozialen Netzwerken so viel „teilen“. Kochrezepte, bzw. gelungene Kochergebnisse, Ärger, aber eben auch Freude und Genuss.
Ich für meinen Teil halte mich an das reale Teilen, soll heißen, gemeinsam das Leben genießen, gemeinsam die Freude des Lebens teilen.

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Wie haltet Ihr es mit dem Genießen? Was sind für Euch die Voraussetzungen, um das Leben genießen zu können? Ich freue mich über Euren Kommentar!